Palmkernölspeicher
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1883 entstand am Südufer der Rummelsburger Bucht eine Palmkernöl- und Schwefelkohlenstoff-Fabrik. Die Firma Rengert gewann hier aus Palmkernen und anderen ölhaltigen Samen durch den Einsatz von Schwefelkohlenstoff Pflanzenöl. Das Rohmaterial stammte aus den deutschen Kolonien in Westafrika und bildete das Grundprodukt, um Magarine herzustellen. Der Schwefelkohlenstoff, den die Fabrik für die Ölgewinnung benötigte, wurde in einem gesonderten Gebäude produziert. Die Fabrik gehört zu den ältesten Industriebetrieben auf der Halbinsel Stralau. Neben dem Speicher standen auch eine Entfettungsfabrik, zwei Lagerhäuser für Schwefel, ein Kesselhaus und ein Verwaltungsgebäude. Der Architekt Albrecht Diebendt errichtete zwischen 1883 und 1885 den denkmalgeschützten Speicher mit eigenem Schiffsanlegeplatz im Neo-Renaissance-Stil. Zwei Reihen durchlaufende Stahlstützen bilden das Grundgerüst für den sechsgeschossigen Bau. Der direkte Zugang zum Wasser war charakteristisch für die Stralauer Industriebetriebe. Von den ursprünglich drei Speichern ist nach Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg nur das Gebäude direkt am Ufer erhalten geblieben.