Fischerei in Stralau
![]() |
![]() |
Schon zu slawischer Zeit lebten die Einwohner Stralaus hauptsächlich von der Fischerei. Dieses setzte sich auch in der Zeit der deutschen Besiedlung weiter fort. Die Stralauer Fischer warfen ihre Netze auf dem Rummelsburger See und in einem Bereich auf der Oberspree zwischen den Gebieten der Berliner und der Köpenicker Fischer aus. Seit 1424 besaßen die Stralauer alle Nutzungsrechte auf dem Rummelsburger See. Sie mussten dafür Erbpachtzins zahlen. Dieser bestand aus einer jährlichen Abgabe von sechs Schock (864) Groschen. Zudem mussten die Stralauer einen Teil der gefangenen Fische abgeben.
Ein langwieriger Prozess klärte 1654, dass die Stralauer auch alle Fischereirechte auf der Spree vor Stralau hatten. Die innere Ordnung, mit der die elf Stralauer das Revier nutzten, basierte auf absoluter Gleichberechtigung. Die Gemeinschaft lebte und arbeitete nach mündlich überlieferten Bräuchen. Die Reviere auf der Spree wurden jedes Jahr neu ausgelost. Die Fischerei sank im 19. Jahrhundert zum Nebenerwerb ab. Sie verschwand, als die Industrie das Gesicht Stralaus änderte.