Die Seniorenfreizeitstätte ist gerettet!
Im Sommer diesen Jahres konnte in Berlin ein einzigartiges Ereignis verfolgt werden. Die Freunde und Nutzer einer Freizeit- und Begegnungsstätte in der Stillen Straße 10 in Pankow wurden vom zuständigen Bezirksamt aufgefordert, ihr Domizil zu verlassen und sich quasi zu verteilen auf anders gelegene Begegnungsstätten.
In besonderem Maße engagierte sich Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD), Bezirksstadträtin und
Leiterin der Abteilung Soziales, Gesundheit, Schule und Sport für die Vertreibung der Senior/innen aus ihrer gewöhnten und gern genutzten Freizeitstätte.
Aber da geriet die SPD-Stadträtin an die Falschen. Kurzerhand wurde die Stille Straße 10 besetzt und über 70-Jährige Senior/innen zogen mit Schlafsäcken in „ihre Begegnungsstätte" und bekundeten somit ihren Willen, sich nicht zu beugen vor scheinbar alternativlosen Kürzungen und Streichungen. Eine Welle der Unterstützung rollte an, Nachbarn installierten Stromaggregate, internationale Fernsehsender baten um Interviews, Solidaritätsbekundungen von jugendlichen Hausbesetzern trafen ein, Politiker der „Linken" kochten Mittagessen und auch zwei Vertreter des RuDi-Kiezladens übergaben eine von Freunden und Sympathisanten gesammelte Spende in Höhe von 100 €uro.
Mitte Oktober konnten die Senior/innen dann ihren großen Erfolg verkünden. Die Volkssolidarität bot sich als Träger an und übernahm die sich ergebenden Verpflichtungen für die Erhaltung und Sanierung der Einrichtung. Auch die Mitarbeiter/innen und Nutzer/innen im RuDi freuten sich über diesen Ausgang und verfassten den folgenden Brief:
Kultur- und Nachbarschaftszentrum
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Stillen Straße 10
mit wachem Interesse und großer Sympathie haben wir, die Mitarbeiter/innen und Besucher/innen des RuDi-Kiezladens, Ihren Einsatz für Ihre Begegnungsstätte in Pankow verfolgt.
Anlässlich unseres Besuches am 11.07.2012 bei Ihnen konnten wir uns von Ihrem großen Engagement überzeugen. Das Überbringen einer solidarischen Unterstützung im diesem Rahmen ist somit zu einem der vielen Mosaiksteinchen für Ihren Erfolg für das Weiterbestehen Ihrer Freizeiteinrichtung geworden.
Sie haben mit Ihrem Aufbegehren viel Mut und Zuversicht in Berlin und im ganzen Land verbreitet.
Danke und wir wünschen Ihnen weiterhin für Ihre Arbeit viel Erfolg.
Frank Zielske
Leiter RuDi Kiezladen