Im Jahr 1997 bin ich in ein Seniorenwohnhaus mit 124 Wohnungen gezogen. Die Wohnungen sind zwischen 45 und 63 qm groß und die derzeitige Kaltmiete beträgt zwischen 6,03 und 6,28 Euro/qm.
Zum 31. Oktober 2012 lief auf Grund eines Beschlusses der Senatsverwaltung im Jahr 2003, die Anschlussförderung nach 15 Jahren zu beenden, die Förderung für unser Wohnhaus aus.
Dies bedeutet, dass sich unsere Kalt-Miete auf die Kostenmiete von 12,00 Euro pro qm erhöhen kann.
Im November / Dezember 1997 sind die meisten Mieter in eine 1 ½- bzw. 2-Zimmer-Wohnung mit einer Größe zwischen 46,75 qm bis ca. 63 qm eingezogen. Die Wohnungen haben einen Balkon und eine Küche und Bad / Dusche ohne Fenster. Die Türen sind für Rollstuhlfahrer geeignet und haben keine Schwellen. In den Bädern befinden sich an den Wänden Halterungen. Der Fahrstuhl geht bis zum Keller. Er ist dadurch ohne Stufen im Erdgeschoß zu erreichen.
Die Miete erhöhte sich durch die jährliche Staffelmiete in Höhe von 0,13 Euro von 4,00 bzw. 4,25 Euro bis heute auf 6,03 bzw. 6,28 Euro.
Meine Miete beträgt gegenwärtig ca. 400 Euro pro Monat.
Ich bin 78 Jahre und schwerbeschädigt. Mein Gesundheitszustand ist sehr unterschiedlich und ich bin sehr oft auf meinen Rollator angewiesen. Diese Wohnung sollte meine letzte sein.
Wohnhäuser der Palisadenstraße 40 – 47. | Gleich unten rechts befindet sich der Seniorentreff der „Silberfüchse“ in dem auch die „Palisaden-Panther“ ihren gemeinschaftlichen Treffpunkt haben. |
Die Häuser wurden damals von der Firma Munte aus Pulheim gebaut. Die Firma Munte ist 2001 in Insolvenz gegangen und unser jetziger Vermieter ist: „WB Immobilien Palisadenstraße 40 – 47 GmbH & Co, AG" (lt. Grundbuch)
Wir haben nur mit unserer Verwaltung AMO Kurfürstendamm verkehrt.
Erst seit Juni 2012 kennen wir den Sohn eines Besitzers. Dieser teilte uns am 19. Juni 2012 in einer Beratung mit, dass sich unsere Kostenmiete ab November 2012 auf 12,00 Euro erhöht.
Auf unseren Hinweis, dass dieser Wert weit über dem Mietspiegel 2011 liegt, teilte er uns mit, dass der Mietspiegel beim sozialen Wohnungsbau nicht gilt. Das bedeutet für mich eine Erhöhung um 300 Euro auf 700 Euro für meine kleine Wohnung (46,75 qm.) und bei den größeren Wohnungen auf knapp 900 Euro.
Der Mietspiegel 2011 weist für unser Haus (bei mittlerer Wohnlage und nach 1991 gebaut) eine Miete in Höhe von 5,10 – 7,97 Euro (7,04 Euro Durchschnitt) aus.
Die ruhige Lage ermöglicht den Senioren eine genussreiche Nutzung ihrer Balkone. | Ob der Rettungsring seinen Zweck am Balkon der Bewohner seinen Zweck erfüllt wird sich in der nächsten Zeit zeigen! |
Dezember 2011
Wir nahmen Kontakt mit den Mietern am Cottbusser Platz auf, die ebenfalls gegen höhere Mieten kämpfen. Ab September nahmen wir an Demonstrationen gegen höhere Mieten teil. Im RBB wurde unsere Problematik öffentlich. Gespräche beim Bürgermeister mit dem Vermieter brachten uns nicht weiter. Der Vermieter will aus unseren leeren Wohnungen Ferienwohnungen machen. Sechs Mieter sind aus der Anlage schon ausgezogen.
Der Vermieter teilte uns im November 2012 eine Mieterhöhung auf 7,60 Euro pro qm für ab Februar 2013 mit. Dies würde bedeuten, dass 65 – 100 Euro mehr Kosten pro Monat auf uns zukämen. Für viele von uns nicht realisierbar.
Für Mieter mit kleiner Rente konnten wir die Härtefallregelung mit der Investitionbank Berlin (IBB) in Anspruch nehmen. Dies bedeutet, dass bis zur Mitte Mietspiegel 7,04 Euro pro qm 90 Prozent erstattet werden. Dennoch bleibt eine Erhöhung von 30 – 100 Euro ab Februar 2013 übrig.
Der Vermieter kann jederzeit nach der jetzigen Gesetzeslage die Miete bis zur Kostenmiete (jetzt sogar 13,47 Euro) erhöhen. Wir sitzen weiter auf dem Pulverfass und müssen Einfluss auf den Senat nehmen, dieses Gesetz zu ändern.
Am 10.12.12 hatte der Runde Tisch Friedrichshain den Vorsitzenden des Mietervereins eingeladen und der teilte mit, dass neue Sozialwohnungen gebaut werden sollen, aber für die 28000 Sozialmieter, die jetzt diese Probleme haben, die Lösung noch offen ist. Hilfe vom Mieterverein ist danach nicht zu erwarten!
Aktualisierung – 3 Ausgaben „Die Palisade“: