Der Ort „Rummelsburg" galt in der Vergangenheit als Synonym für Gewalt, Verbrechen und Freiheitsberaubung.
Hier, wo heute Familien in Eigentumswohnungen leben, befand sich von 1951- 1990 ein Gefängnis. Menschen verbrachten hier ihre Lebenszeit - unfreiwillig. Die Geschichte dieses Ortes ist jedoch älter: 1877 wurde vor den Toren der Stadt ein preußisches Arbeitshaus errichtet.
Der Freundeskreis „Wir erinnern", eine Initiative des Nachbarschaftsvereins „Wohnen in Rummelsburg WiR e.V", interessiert sich für die Geschichte ihres Wohnortes und für die Menschen, die in diesen Mauern hausten, als die Fenster vergittert waren.
Am 18.4. wurden in einer öffentlichen Veranstaltung die Broschüre „Strafvollzugsanstalt Rummelsburg 1951 -1990" von der Historikerin Heike Hoffmeister und ein Faltplan, der die historischen Gebäude des heutigen Wohngebiets in ihrer früheren Funktion benennt, vorgestellt.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde der Dokumentarfilm „Nachholen gibt's nicht" von den Filmemachern Uta Rüschel und Rüdiger Disselberger gezeigt.
Viele Anwohner bekundeten ein ehrliches Interesse an der Geschichte des Ortes und an den furchtbaren Erlebnissen der Menschen, die heute „Zeitzeugen" genannt werden.
Wer sind die neuen Bewohner von Rummelsburg? Wo kommen sie her? Warum wohnen sie gerade hier? Auch sie hat die Geschichte an diesen Ort geführt.
Auch darüber wurde an diesem Abend bis in die Nacht hinein gesprochen.