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das

Kultur- und Nachbarschaftszentrum

Das Jahr 1998

Bezirksamt Friedrichshain von Berlin
Abteilung Sozial- und Gesundheitsdienste
Bezirksstadtrat

Bezirksamt Friedrichshain von Berlin, 10216 Berlin

Rudi-Kiezladen
Am Rudolfplatz 5
10245 Berlin

Sehr geehrter Herr Tauchert,

vielen Dank für die Übersendung der Dokumentation Ihrer eindrucksvollen Arbeit im Rudi-Kiezladen!

Bezugnehmend auf Ihre Anfrage nach finanzieller Unterstützung Ihrer Arbeit ist Ihnen unsere Stellungnahme ja aus mehreren Gesprächen bekannt: Aufgrund Ihrer guten Arbeit vor Ort und der Wichtigkeit solchen Angebotes im Stralauer Kiez haben wir Ihr Angebot in das „Konzept der Sozialen Grundversorgung“ des Bezirkes hineingenommen. Die Würdigung des Rudi-Kiezladens in diesem Konzept bedeutet, dass wir – wenn zusätzliche finanzielle Fördermöglichkeiten im Bezirk vorhanden sind – die Legitimation haben, Ihnen Fördermittel unkompliziert zukommen zu lassen. Leider standen uns bislang zusätzliche Finanzmittel nicht zur Verfügung; da uns für die Haushaltsplanung für das Jahr 1999 von der Hauptverwaltung Kürzungen (Konsolidierungsbeitrag) der konsumtiven Sachausgaben von über 46 % (!!!) vorgegeben wurden, ist leider derzeit auch in keiner Weise davon auszugehen, dass unsere Abteilung im kommenden Jahr Fördermöglichkeiten für Ihre Einrichtung zur Verfügung haben wird, was wir außerordentlich bedauern.

Derzeit können wir noch nicht abschätzen, ob der Senat hinsichtlich der Bezirksgebietsreform ein Förderprogramm für die sozialschwachen Bezirke auflegen wird und wenn, für welche Zwecke es bestimmt wird. Sollte es innerhalb eines solchen Programmes – für welches sich der Zu auch immer eingesetzt hat – möglich sein, auch Ihre Einrichtung zu fördern, werden wir das von vornherein im Blick haben.

Mit freundlichen Grüßen

Lorenz Postler


Berlin – Brandenburger Bildungswerk e.V.

Bezirksamt Friedrichshain von Berlin
Abteilung Jugend und Familie
Stadtrat
Frankfurter Allee 35/37
10247 Berlin

11.11.98

Betr.: „RuDi“

Sehr geehrter Herr Dr. Wilde,

wie sie wissen sind unsere langjährigen Stellen in der Nachbarschaftseinrichtung „RuDi“ mit dem dritten Jahr im August planmäßig ausgelaufen. Seit zwei Jahren bemühen wir uns erfolglos bei SenSoz um eine Weiterfinanzierung, wohl wissend um die bezirklichen Kassen.

Der „RuDi“ braucht um auf erreichtem Niveau weiterarbeiten zu können und um sein Engagement weiterzuentwickeln zwei Stellen von Dauer. Nachbarschaftsarbeit in all ihren Facetten bedarf der gewachsenen persönlichen Verbindungen zu den Bürgern im Kiez und der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Behörden - beides gründet auf personeller Kontinunität.

Koordiniert durch die Bezirksstadträtin für Bau- und Wohnungswesen Frau Albinius-Kloss wurde eine Auffangfinanzierung für die Stelle von Herrn Tauchert bis 31.12.98 möglich, die voraussichtlich auch 99 mit Kofinanzierung durch Herrn Gensler von der Hypo-Real getragen werden kann und Aufgaben der Stadtteilarbeit realisieren wird.

Für eine Stelle zur Absicherung der Kinder- und Familienarbeit im „RuDi“ beantragen wir hiermit eine Grundfinanzierung von 30.000,- DM aus Mitteln der Abteilung Jugend und Familie. Um wenigstens eine 25 Stundenwoche finanzieren zu können, würde das BBB auch einen realistischen Eigenanteil erbringen. Wollte man eine volle Stelle finanzieren würden noch 24.000,- DM benbötigt.

Da es sich bei der Arbeit im „RuDi“ um nicht exakt trennbare Arbeitsfelder der Kinder- und Familienarbeit, der Bildungs- und Kulturarbeit, sowie der Sozialarbeit handelt, habe ich auch die Stadträte Hildebrand und Postler angeschrieben.

Unser hier vorliegender Antrag geht zurück auf eine Empfehlung, den Dringlichkeitsantrag DS 1913/III der CDU-Fraktion vom 10.06.98 aufzugreifen.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Wachowitz


RuDi. Der Stralauer Kitzladen

Drucksache

Der Bezirkverordnetenversammlung Friedrichshain von Berlin DS 1913/III

Dinglichkeitsantrag der CDU Fraktion

Betrifft: Finanzierung einer Personalstelle für das Nachbarschaftszentrum Rudis Kiezladen

Die BVV möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht zu sichern, dass durch die Finanzierung einer festen Personalstelle die weitere Arbeit von Rudis Kiezladen auf Dauer gewährleistet ist. Durch diese Maßnahme ist die Arbeit des Kiezladen auch nach dem Jahr 2000 zu sichern. Über ein Ergebnis ist die BVV bis zur Bezirkverordnetenversammlung im Oktober 1998 zu informieren.

Begründung:

Das Nachbarschaftszentrum ist der einzige Anlaufpunkt der Bürger in diesem Kiez.

Diese Einrichtung ist einerseits Informationsstätte für die Entwicklung dieses Einzugsgebietes sowie der Stralauer Insel. Gerade auch in der Entwicklung des Gebietes Oberbaum City und den angrenzenden Kiez hat sich zwischen dem Nachbarschaftszentrum und mit dem Investor eine nutzbringenden Zusammenarbeit entwickelt.

Eine künftige Gestaltung und Entfaltung des Stralauer Kiezes ohne die Einbeziehung der Bürger und des Kiezladen als Interessenvertretung, würde für den gesamten Einzugsbereich negative Auswirkungen in der Perspektive haben.

Für die CDU-Fraktion

H.J. Pietruschewski Berlin, 10.06.1998


Berlin – Brandenburger Bildungswerk e.V.
Postfach 670216, 10207 Berlin
Mühsamstr. 23, 10243 Berlin

Antragsteller/Anschrift

Bezirksamt Friedrichshain von Berlin
Abteilung Jugend und Familie
JugFör2
10216 Berlin

Betr.: Antrag auf Bewilligung einer Zuwendung

Anlagen

1. Wir beantragen für das Haushaltsjahr 1999 die Bewilligung ein Zuwendung bis zur Höhe von 30.000,- DM für Zuwendungszweck: Kinder- und Familienarbeit im Nachbarschaftszntrum

„RuDi – Der Stralauer Kiezladen“

2. Für den gleichen Zweck werden/wurden bei folgenden Stellen Mittel beantragt:

Stelle Hypo-Real
Höhe der Mittel 6.227,98 DM

3. Angaben über die Mittelverwaltung

Wir arbeiten mit

kaufmännischer doppelter Buchführung
xeinfacher Einnahme- und Ausgabeverwaltung

Die Buchhaltung und Kasse werden geführt durch

xhauptamtliche Personen
ehrenamtliche Personen

Das Jahresergebnis wird geprüft durch

eigene Revisoren
fremde Revisoren oder Wirtschaftsprüfer
sonstige (z.B. Steuerberater oder – pürfer)

4. Wir

sind      xsind nicht

zum Vorsteuerabzug gem. § 15 des Umsatzsteuergesetzes berechtigt.

5. Wir

haben     x haben nicht

Anspruch auf Gewährung einer Investitionszulage.

6. Gemäß § ......... unserer Satzung vom sind zur rechtsgeschäftlichen Vertretung unseres Vereins berechtigt.

Nr. Name Vorname Funktion
1 Dr. Kamper Gertrud Vorsitzender
2 Dr. sc. Madloch Norbert Stellvertreter
3 Friedler Wolfgang Stellvertreter
4 Dr. Wachowitz Harald Handlungsbevollmächt.


Textpassage der Satzung: ......................

7. Für die Auskünfte steht zur Verfügung (Name, Anschrift, Telefon)

Dr. Harald Wachowitz, PF 670216, 10207 Berlin Mühsamstr. 23 10249 Berlin

8. Wir bitten, die Zuwendung auf folgendes Konto zu überweisen:

Konto-Nr.: 333 99 02
Institut: Bank für Sozialwirtschaft
Bankleitzahl 100 205 00

Wir unterhalten folgende Konten bei (Institut)

Sparda Bank

9. Folgende Unterlagen sind dem Antrag beigefügt bzw. liegen bereits vor:

xVereinssatzung
x Vereinsregistierung
x Finanzierungsplan
x Stellenplan

10. Wir versichern, dass die beantragten Mittel im Falle der Bewilligung wirtschaftlich und sparsam verwendet werden. Die Richtigkeit und Vollständigkeit der vorstehenden Angaben, einschließlich der Angaben im Finanzierungsplan- bzw. Wirtschaftplan wird bestätigt.

Datum 11.11.1998

Wachowitz, Madloch

Rechtsverbindliche Unterschrift

Begründung zum Antrag auf Bewilligung einer Zuwendung „Kinder- und Familienarbeit im Nachbarschaftszentrum „RuDi-Der Stralauer Kiezladen“

Mit der beantragten Zuwendung soll die Kinder- und Familienarbeit des „RuDi“, die bis zum 31.08.98 von einer jetzt ausgelaufenen LKZ(SAM) getragen wurde, fortgesetzt werden. Die Zuwendung würde eine Stelle in Teilzeitbeschäftigung ermöglichen, deren Stundenzahl nach Maßgabe weiterer Drittmittel und Spenden erweitert werden kann.

Neben anderen Aufgaben als Nachbarschaftseinrichtung hielt der „RuDi“ für Familien des Stralauer Kiezes in breitem Maße Angebote bereit, die schnell angenommen zu verschiedenen Begegnungsreihen und einer Vielzahl von Veranstaltungen führen. Nachbarn nutzen den „RuDi“ für Familienfeiern und Feste.

„Handarbeiten neu entdeckt“ – alte, scheinbar schon vergessene Handarbeitstechniken bildeten einen Bereich gemeinsamer Freizeitgestaltung in Familie und entwickelte sich schnell als intergeneratives Projekt, in dem vor allem die Großeltern- und Kindergeneration zusammentrafen.

Auch die Kreativabende mit ihrem künstlerischen Gestalten in verschiedensten Bereichen, insbesondere die Keramik-AG wurde rege besucht, zumal die Ergebnisse der Ausgestaltung der eigenen Wohnung oder von Festtagen und Familienfeiern dienten.

Zu einem Schwerpunkt entwickelte sich der Komplex „Gemeinsam wachsen“, bei dem sich Mutter oder Vater mit ihren Babys und Kleinkindern treffen um über Themen wie Babynahrung und –hygiene, den Entwicklungsstand der Kinder und auch über persönliche Probleme zu sprechen. Durch den „RuDi“ wurde monatlich fachkundige Begleitung durch Kindermediziner, Ernährungswissenschaftler, Krankengymnasten u.a. Spezialisten organisiert. Auf diese Weise fühlen sich junge Eltern mit ihren Fragen nicht allein gelassen, überbrücken durch das Knüpfen neuer Bekanntschaften das relativ beziehungsarme Erziehungsjahr. Die Kinder entwickeln erste Kontakte untereinander.

Regelmäßig werden Kitagruppen betreut, deren besonderes Interesse die Filmveranstaltungen in der Märchenkiste gilt. Alte und neue Märchen lesen. Eindrücke künstlerisch gestalten und nachspielen wurden als Programmpunkte in Zusammenarbeit mit der Kinderbibliothek Corinthstraße übernommen. Zum festen Programm gehörten u.a. auch Puppenspiel, oder die Veranstaltungsreihe Basteln und Spielen.

Für die Grundschule organisiert der Kinder- und Familienbereich des „RuDi“ Unterstützung bei schulischen Höhepunkten, wie Projekttagen, er half dem Förderverein der Schule Kinderfeste durchzuführen und vermittelte Erfahrungen in den Bereichen Familienerziehung und Freizeitgestaltung. „RuDi“ wirkte mit an der Gestaltung von Projektwochen, für die er auch seine Räume zur Verfügng stellte.

Vorläufiger Höhepunkt der Kinderarbeit des „RuDi“ die Kindermalaktion „Wir schmücken unseren Kiez“, bei der sich unter reger Anteilnahme der Bevölkerung über 300 Kinder aus dem Stralauer Kiez, Kreuzberg und Mitte trafen, um einen Bauzaun der Oberbaum-City lustig und bunt zu bemalen.

Die hier ausgewählt dargestellten Aktivitäten waren gleichzeitig verbunden mit einer Vielzahl organisatorischer und koordinierender Aufgaben und das eingeordnet in die Nachbarschaftseinrichtung verbunden, mit alltäglich zu realisierenden Aufgaben, die das gesamte Programm des „RuDi“ in all seinen Facetten sicherstellte.

Alle Erfolge, auch das Ausgleichen von einzelnen Familienkonfliktsituationen, fußten vor allem auf den in Jahren gewachsenen Kontakten und persönlichen Verbindungen zu den Kindern und Familien. Sie waren geknüpft an die individuellen und methodischen Fähigkeiten der Mitarbeiter Evelin Spahn. Mit dem Auslaufen der SAM kann dieser Bereich kaum bzw. nur insoweit aufrecht erhalten werden, wie Frau Spahn auf ehrenamtlicher Grundlage Programmpunkte weiterführt.