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Kultur- und Nachbarschaftszentrum

Seit vier Wochen halten Senioren ihre Begegnungsstätte besetzt!

An einem Tag, Anfang Juli war es, sah und hörte ich erstmals von der mutigen Initiative, die Pankower Senioren starteten.

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Sie haben eine genaue Vorstellung von ihrem  Ziel und diekutieren alles gemeinsam aus. Auf Kompromisse können und wollen sie sich nicht einlassen.

Eine Hausbesetzung durch Senioren, das gab's ja noch nie im Bundesland – dachte ich – und entwickelte sogleich Sympathie mit den Machern. Nicht, weil ich innerlich ein Rebell bin, sondern weil mit dieser Aktion eine Welle der Aufmerksamkeit losgetreten wurde. Traurig ist allerdings, dass zu diesem Mittel gegriffen werden musste. Seit langem gehen vom Bezirksamt Pankow Signale aus, soziale Standorte im Bezirk plattzumachen.

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Sozialstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz Elli Pomerenke, Doris Syrbe

Das alles berührt mich sehr. Schon bald wird der Tag kommen, an dem ich selbst aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheide und mich zu bestehenden Seniorengruppen gesellen möchte. Es ist eine angenehme Aussicht zu wissen, dass es Einrichtungen gibt, wo man einerseits seine Freizeit nützlich einbringen und andererseits gut betreut verbringen kann. Da fällt mir gerade der Slogan „lebenslanges Lernen" ein - und dazu die Möglichkeit, um dieses auch tatsächlich umsetzen zu können, braucht man ein Haus, wie es sich zum Beispiel in dem Seniorenklub in Pankow „ Stille Straße 10" bietet.

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Die Gruppen sollen umgesiedelt werden. Das lassen sie sich nicht gefallen.

Die umfangreichen Angebote, die von Senioren selbst organisierte und durchgeführte Gruppenarbeit, sollen nach Vorschlag des Bezirksamtes Pankow auf andere Einrichtungen verteilt werden. Auf Kitas oder Jugendklubs sollen sie dann verlagert werden. Die „Hausbesetzer" sind sich einig: „So lassen wir nicht mit uns umgehen, das wollen wir nicht"! Die kleine Villa hat gebäudetechnische Mängel – doch könnten diese behoben werden. Es fehlt angeblich am Geld. Die Seniorinnen und Senioren sind allesamt gestandene Persönlichkeiten, die in ihrem Leben schon so manche Hürde genommen haben. Das bewog sie zu diesem mutigen Schritt. Nun hoffen sie auf die Rücknahme der Kündigung. Bis zu einer befriedigenden Lösung wollen sie bleiben.

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Ingrid Pilz freut sich immer wieder über die Solidarität, die Ihnen von vielen Seiten entgegengebracht wird. Schnell ist für alle eine Suppe zubereitet.

Wie es sich in dieser Angelegenheit noch entwickelt, wird nicht nur bezirkliche Auswirkungen haben. Der Erhalt von Nachbarschaftseinrichtungen mit ihren Kinder-, Jugend- und Seniorenklubs ist ein absolutes Muss für den Erhalt des sozialen Friedens in jedem Bezirk. – Eine Möglichkeit schaffen für den Einsatz und die Nutzung bürgerschaftlichen Engagements, ist lebendige Kiezkultur, und die gilt es in jeder Hinsicht zu erhalten. Auch deshalb setze ich mich im täglichen Arbeitsleben gern für das soziale Miteinander ein und hoffe, dass auch in Zukunft vielen Besuchern, Freunden und Senioren, des „RuDi" Kultur- und Nachbarschaftszentrums diese Stätte erhalten bleibt, in der man sich zu Hause fühlen kann. Gabra